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Textile Rohstoffe: Tierische Fasern

Textile Rohstoffe: Tierische Fasern

Für wärmende Bekleidung spielen die tierischen Fasern immer noch die größte Rolle. Allen voran die Wolle vom Schaf, die relativ preisgünstig zu haben ist. Für Haare anderer Tiere muss man tiefer in die Tasche greifen, ihre hervorragenden Eigenschaften rechtfertigen den Preis jedoch. Seide kommt in der Herrenmode seltener vor als bei den Damen, für ihren edlen Glanz können sich aber viele Männer erwärmen.

Wolle

Über Wolle lassen sich ganze Bücher schreiben. Das Wichtigste für Sie in Kürze: 

Nur die Haare vom Schaf werden als Wolle bezeichnet. Nach den Schafrassen unterscheidet man verschiedene Wollarten, die feinste ist die Merinowolle, die besonders häufig für Anzüge verwendet wird. Die Haare sind stark gekräuselt, eher kurz (35-150 mm), fein, weich und glanzarm. Schurwolle ist Wolle, die zum ersten Mal verarbeitet wird – im Englischen New Wool. Steht im Etikett nur Wolle, kann auch recyceltes Material darinstecken. Lambswool gewinnt man aus der ersten Schur eines Schafs – häufig für Pullover verwendet, für Anzüge hingegen ist sie zu weich. Die sehr feine glänzende Shetland-Wolle aus dem weichen Unterfell der Shetland-Schafe wird für weichen Strick und Mäntel verwendet. Der Begriff wird häufig auch als Material für sportliche Pullover u. ä. angegeben. 

Feinheit: Häufig werden Anzugstoffe mit einer Super-Zahl ausgezeichnet. Früher konnte man daran erkennen, auf wie viele Zentimeter ein Gramm des Garns ausgesponnen werden kann (Super 100 entsprach einem Meter Garn), aber dieses Verhältnis stimmt heute nicht mehr. Sicher ist: Je höher die Zahl, desto feiner, leichter – aber auch anfälliger – ist das Material. Deshalb: Mit Super 100 bis 130 liegen Sie für den Alltag meist richtig.  

Eigenschaften von Wolle

  • Besteht wie Menschenhaar aus Horn, hat eine Schuppenschicht, ist sehr dehnbar und elastisch
  • Knitterarm und passt sich sehr gut dem Körper an
  • Lässt sich unter Wärme, Feuchtigkeit und Druck leicht formen
  • Kann Feuchtigkeit bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
  • Schmutzabweisend und lädt sich nicht elektrostatisch auf
  • Kann lange Wärme speichern, auch im feuchten Zustand
  • Reißt schwerer, wenn sie feucht wird
  • Unempfindlich gegen Säure, aber empfindlich gegen Lauge. Deshalb unbedingt Wollwaschmittel verwenden
  • Anfällig für Mottenfraß
  • Schwer entflammbar

Seide

In der Herrenmode kommt Seide oft als Beimischung zum Einsatz – mit Baumwolle für Hemden, mit Schurwolle für Anzüge. Socken aus Seide sind ein diskreter Luxus, den man mal ausprobiert haben muss. Und Pullover aus einem Kaschmir-Seidengemisch sind ein leichtgewichtiger Hauch unterm Jackett. Hemden aus Waschseide gehören in die Neunziger Jahre. 

Eigenschaften von Seide

  • Der Kokon der Seidenraupen besteht aus einem endlosen Faden, der nach dem Abhaspeln versponnen wird
  • Seide hat einen edlen Glanz, ist sehr fein und leicht, knitterarm mit weich fließendem Fall
  • Sehr elastisch und fest, isoliert gut
  • Empfindlich gegen Schweiß, Licht und Hitze, gegen Säure und Lauge
  • Kann bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen

Edelhaare

Sammelbegriff für besonders hochwertige Haare von verschiedenen Tierarten. Sie sind seltener und daher ausnahmslos teurer als Wolle vom Schaf.

Mohair

  • Von der Angoraziege, 120-250 mm lang, glänzend, weiß, leicht gelockt, recht fein, gut färbbar, filzt nicht
  • Je höher der Mohairanteil im Gewebe, desto angenehmer zu tragen, teurer, schwerer bügelbar und weniger strapazierfähig
  • Beimischung zu Wolle meist für einen eleganten Glanz und weichen Griff

Kaschmir

Von der Kaschmirziege, 40-90 mm lang, sehr weich und fein, seidiger Glanz, natürliche Farbe reicht von weiß über grau, braun bis schwarz. Wärmt sehr gut, aber starke Pillingbildung und nicht sehr strapazierfähig. Eigentlich nur als Beimischung in Anzugstoffen, 100 % Kaschmir ist sehr preisintensiv

Alpaka, Guanako, Lama, Vicunja

Schafkamelrassen aus Südamerika, ihre Haare sind fein, weich, seidenartig glänzend, wenig gelockt, und dennoch recht kräftig. Sehr selten und sehr teuer.

Kamelhaar

Aus Westchina, eigentlich vom Trampeltier, sehr weich, sehr fein, 25-130 mm lang, stark gekräuselt, Baby-Kamelhaar fast weiß und sehr begehrt. Sehr leicht und wärmend, meist als Mischung mit Merino. Fusselt am Anfang stark. Früher häufig für leichte, aber wärmende Mäntel verwendet

Angora

Vom Angorakaninchen, sehr glatt und fein, leichteste Naturfaser überhaupt, Haare 12-75 mm lang, stark wasserabstoßend, gescmeidig. Angora hält sehr stark die Wärme (Rheumawäsche),

Rosshaar

Mähnen und Schweifhaar des Pferds, sehr sprung- und biegeelastisch, werden zu Einlagestoffen verarbeitet. Zum Weben werden die Rosshaare mit Baumwollgarn umsponnen, Zwirnrosshaar hat den Vorteil, dass sich die einzelnen Haare nicht so leicht aus dem Gewebe lösen und dann durchs Gewebe pieken.


Lesen Sie hier weiter: Pflanzen- und Chemiefasern …

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