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Textile Rohstoffe: Pflanzen- und Chemiefasern

Textile Rohstoffe: Pflanzen- und Chemiefasern

Für jeden Verwendungszweck gibt es das ideale Material – das gilt für Autos wie für Anzüge. Deshalb sollte man wenigstens die grundlegenden Eigenschaften der Materialien kennen. Erfahren Sie hier im 2. Teil unserer Rohstoff-Liste alles Wichtige über Leinen, Baumwolle, Viskose und Chemiefasern.

Leinen

  • Einer der ältesten Textilrohstoffe der Welt. Er wird aus der Flachspflanze gewonnen, die Fasern sind bis zu 60 cm lang
  • Hohe Nassfestigkeit, kühler Griff, angenehmer Glanz
  • Saugt Feuchtigkeit weniger auf als Baumwolle und trocknet schneller
  • Sehr guter Wärmeleiter, schließt wenig Luft ein, leitet die Körperwärme schnell ab, Kleidung aus Leinen fühlt sich kühl an
  • Hervorragende Waschbarkeit, unempfindlich gegen Laugen – deshalb wird Leinen häufig für Bettwäsche etc. verwendet
  • Geringe Schmutzanfälligkeit
  • Wenig elastisch, deshalb knittert es stark
  • Nicht gut färbbar, Farben halten nicht gut im Gewebe
  • Stets feucht bügeln, niemals völlig trocken. Aber niemals feucht lagern, das gibt Stockflecken
  • Besonders beliebt für sommerliche Kleidung: Leichte Hemden und Sommeranzüge

Baumwolle

  • Der meist verarbeitete Rohstoff für Textilien weltweit
  • Besteht aus Zellulose, und wird aus den Samenhaaren der gleichnamigen Pflanze gewonnen
  • Stapelfaser, je besser die Qualität, desto länger die Faser, von 15- 55 mm
  • Reiß- und scheuerfest, im nassen Zustand sogar noch mehr
  • Gut zu waschen, färben, bleichen, filzt nicht. Kein Pilling oder elektrostatische Aufladung
  • Nicht sehr elastisch, knittert und flust leicht
  • Hervorragende hygienische Eigenschaften, hautfreundlich und niedriges Allergierisiko
  • Beständig gegen Hitze und Laugen
  • Besonders beliebt für körpernahe Kleidung, die oft gewaschen wird: Hemden und Unterwäsche z. B., aber auch leichte Sommeranzüge

Viskose

Obwohl Viskose häufig zu den Naturfasern gezählt wird, gehört sie wie Modal und Acetat streng genommen zu den Chemiefasern auf Zellulosebasis. Das Rohmaterial ist Holz, dessen Bestandteil Zellulose in verschiedenen chemischen Verfahren zu Fasern versponnen wird.

  • Viskose kann mit unterschiedlichen Eigenschaften erzeugt werden, meist mit leichtem Glanz und glatter Optik
  • Gleichmäßige Optik, besser als bei Baumwolle oder Leinen
  • Gute hygienische Eigenschaften, aber geringe Nassfestigkeit, d. h. nicht zu stark schleudern
  • Gut zu färben, nur bis 60° C waschen und mit höchstens 2 Punkten heiß bügeln, nur Feinwaschmittel verwenden
  • Preisgünstig, aber für Hemden und Anzüge eigentlich nicht zu empfehlen

Kunstfasern, Chemiefasern, Synthetics

Für die synthetischen Chemiefasern verwendet man Kohle, Erdöl, Wasser und Erdgas und wandelt diese chemisch um. Je nach Bedarf kann man die Eigenschaften der Fasern in der Herstellung steuern.

Die wichtigsten Chemiefasern:

  • Polyester: bekannt als Trevira, Diolen, häufig in Mischungen verwendet, besonders für Anzüge mit Baumwolle und Wolle (65 % PES, 35 % Wolle), oder bügelfreie Hemden (65 % Co, 35 % PES), auch für Krawatten
  • Polyamid: bekannt auch als Perlon, Nylon, seidenähnlich)
  • Polyacryl: Dralon, woll- und fellähnlich
  • Polyurethan: Bekannt als Elasthan, Spandex, Lycra, als Beimischung, um Stoffe dehnfähiger zu machen, meist reichen 2 Prozent aus

Allen gemeinsam ist:

  • Hohe Reißfestigkeit, Scheuerfestigkeit
  • Geringe Feuchtigkeitsaufnahmen, daher laufen sie nicht ein, sind leicht zu waschen und trocknen schnell
  • Knittern kaum, Bügeln fast nicht nötig
  • Hitzeempfindlich, nicht heiß waschen und bügeln
  • Niedriges Gewicht
  • Häufig starke Pillingbildung, die sich nur schwer entfernen lässt
  • Starke elektrostatische Aufladung, dadurch ziehen sie auch stark Schmutz und Staub an

Zurück zum 1. Teil: Tierische Fasern, von Wolle über Seide bis zu den Edelhaaren

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